At last - endlich wieder gemeinsam netzwerken, diskutieren und feiern
Der vierte Max Planck Schools Day im Harnack-Haus in Berlin
Feierliche Begrüßung der neuen Studierenden: Nach zwei Jahren virtueller Get-Together fand der Max Planck Schools Day am 05. September 2022 wieder im Harnack Haus in Berlin statt. Unter dem diesjährigen Leitthema „Interdisciplinarity – Chances and Challenges for Research and a Career in Science“ kamen die rund 170 Teilnehmenden vor Ort zusammen, um sich über alle drei Schools hinweg kennenzulernen, auszutauschen und miteinander den Beginn des neuen akademischen Jahres zu feiern sowie insbesondere die vierte Studierenden-Kohorte an den drei Max Planck Schools - Cognition, Matter to Life und Photonics – zu begrüßen.
Der Max Planck Schools Day am 05. September startete für die Studierenden sowie weitere Interessierte mit einer Stadtführung zum Thema Mauerfall und Wiedervereinigung, um tiefer in die bewegte Geschichte Deutschlands einzutauchen und mehr über das Land zu erfahren, welches sie während ihrer Zeit bei den Max Planck Schools ihr Zuhause nennen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen startete das offizielle Programm im Harnack-Haus mit einer inspirierenden Begrüßungsrede der Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Asifa Akhtar. Das diesjährige Leitthema der Veranstaltung „Interdisciplinarity – Chances and Challenges for Research and a Career in Science“ aufgreifend, appellierte sie zudem an die Studierenden mutig zu sein, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben und neben der Arbeit auch die Freude an der eigenen Forschung nicht zu vergessen.
In der anschließenden „Passion for Science Lecture“ gab Prof. Laura De Laporte, Fellow der Max Planck School Matter to Life (DWI Aachen), einen sehr persönlichen Einblick in ihren bemerkenswerten Werdegang, getrieben von der Leidenschaft für ihre Forschung. Sie zeigte sehr eindrücklich, wie man durch Beständigkeit, Überzeugung und Begeisterung für die Wissenschaft Hürden überwinden und auch Rückschläge verkraften sowie auch über Umwege die eigenen Ziele verfolgen kann. Sehr bedeutend sei hierbei ein gutes wissenschaftliches Netzwerk sowie das wertvolle Feedback von Mentor:innen und Weggefährten. Neben der ausgezeichneten Forschungsinfrastruktur seien die Max Planck Schools somit „die ideale Umgebung um zu brillieren“.
„Pick your fights wisely, know your strength and do not be afraid to surround yourself with people who are better than you” – gab Laura De Laporte den Studierenden abschließend mit auf den Weg.
Ein besonderer Höhepunkt waren erneut die „Science Talks“ von Promovierenden der drei Schools. Ausgewählte Studierende präsentieren ihre faszinierenden Forschungsvorhaben und gewähren dabei Einblicke in die vielfältigen, interdisziplinären Forschungsfelder der Max Planck Schools. Zunächst veranschaulichte Alina Panzel (PhD Kandidatin der MPS Cognition), an Hand beeindruckender Animationen die Mechanismen der schmerzlindernden Wirkung des Placebo-Effekts. Ihr PhD-Projekt beschäftigt sie sich mit der Frage, ob sich diese schmerzlindernden Effekte von einer Schmerzmodularität zu anderen transferieren lassen. Henrik von der Emde (PhD Kandidat der MPS Photonics) brachte Licht ins Dunkel oder besser gesagt gestochen scharfe Klarheit. Er befasst sich mit der Entwicklung neuer Methoden in der hochauflösenden Fluoreszenz Mikroskopie. Als eine solche ermöglicht MINSTED die Beobachtung von biologischen Zellen mit einer Auflösung im einstelligen Nanometer Bereich. Schließlich eröffnete Michele Stasi (PhD Kandidat der MPS Matter to Life) seinen Vortrag mit der Frage: „Was ist die kleinste Maschine, die Sie sich vorstellen können?“ Daraufhin demonstrierte er sehr anschaulich, dass DNA nicht nur unser Erbgut enthält und damit die Grundlage unseres Lebens bildet, sondern auch als "Konstruktionsmaterial" verwendet werden kann, um durch chemische Reaktionen betriebene Motoren zu entwickeln.
Chancen und Herausforderungen von Interdisziplinarität – angeregte Diskussionen auf allen Ebene
Nach einer kurzen Pause diskutierten Dr. Katrin Rehak-Nitsche (SPD Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Wissenschaftsforum RLP), Prof. Iyad Rahwan (Fellow MPS Cognition) und Prof. Jan-Michael Rost (Dean der MPS) über Chancen und Herausforderungen von Interdisziplinarität. Moderiert von Monika Seynsche tauschten sich die Diskutanten insbesondere darüber aus, ob eine interdisziplinäre Ausbildung bereits im Rahmen des PhD erfolgen sollte, oder ob vielmehr ein Fokus auf eine fundierte disziplinäre Ausbildung die Grundlage sei, langfristig erfolgreich interdisziplinär arbeiten zu können. Zudem wurde intensiv darüber debattiert, weshalb Interdisziplinarität in den letzten Jahren so viel Bedeutung beigemessen wird und ob diese vielleicht durch politische, wie gesellschaftliche Forderungen im Sinne einer „Problemlösungsstrategie“ getrieben sei oder sich vielmehr aus der Wissenschaft selbst herausentwickelt habe. Einig waren sich alle drei Expert:innen darüber, wie wichtig es sei eine „gemeinsame Sprache zu sprechen“ und „sich kollektiv auf Ziele zu einigen“, um eine erfolgreiche Verständigung über Disziplinen hinweg zu ermöglichen.
Die darauffolgenden Workshops zu Interdisciplinarity – Definition and motivation, Interdisciplinarity at the Max Planck Schools und Interdisciplinary training and disciplinary expertise ermöglichten den Studierenden in der Debatte aufgeworfene Aspekte und Fragestellungen tiefergehend zu diskutieren und sich aktiv einzubringen. Moderiert von Stephen Casale (MPS Matter to Life) und Prof. Jan-Michael-Rost, Pragya Sharma (MPS Photonics) und Prof. Martin Möller (Fellow MPS Matter to Life, DWI Aachen) sowie Michelle Kemper (MPS Matter to Life) und Prof. Asifa Akhtar entwickelten sich spannende und lebhafte Gesprächsrunden. Die anschließende Ergebnispräsentation verdeutlichte, dass das diesjährige Leitthema auch für die Studierenden viel Anlass zu angeregten Diskussionen bot.
Eine Videobotschaft von Prof. Peter-André Alt (Präsident der Hochschulrektorenkonferenz) brachte den offiziellen Teil des Programms zum Abschluss. In seiner Rede betonte er die Bedeutung des deutschlandweiten und interdisziplinären Ansatz der Max Planck Schools für die zukunftsfähige Entwicklung des deutschen Wissenschaftssystems und setzte mit der Aussage „eine fundierte Qualifizierung innerhalb der Disziplinen [sei] nicht zu vernachlässigen, um […] wirklich interdisziplinär arbeiten zu können“ einen schönen Schlusspunkt in der Debatte rund um das diesjährige Leitthema.
Der Abend gehörte den Studierenden – Live-Musik, Karaoke und angeregte Gespräche
Ganz im Sinne des Max Planck Schools Days – persönlicher Austausch und Stärkung des Schools-übergreifenden Gemeinschaftsgefühls – fand die Veranstaltung bei einem vegetarischen BBQ im Garten des Harnack-Hauses und regem Austausch ihren Ausklang. Den gelungenen Abschluss des Tages bildete ein von den Student Reps, Lioba Enk, Leonardo Pettini, Kerim Köster und Anastassiya Schramm, organisiertes Live-Musikprogramm: Jorik Elberse, Philipp Baur, Anika Khanda, Weizhe Li, Siavash Davani sowie Deus Mwesigwa beeindruckten das Publikum mit ihrem musikalischen Talent. Dieses konnte zudem auch beim gemeinsamen Karaoke-Singen unter Beweis gestellt werden. Nicht nur der laue Spätsommerabend sorgte für eine gute Stimmung, sondern vor allem das Beisammensein vor Ort sowie die interessanten und sehr lebhaften Diskussionen untereinander ließen den Schools Day zu einem besonderen Erlebnis werden, was sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir danken allen Beteiligten und Teilnehmenden - insbesondere den Student Reps für ihre Unterstützung in der Organisation und unseren Expert:innen für ihren Beitrag – für diesen einzigartigen Tag und wünschen allen Studierenden viel Erfolg und der neuen Kohorte einen guten Start an den Max Planck Schools!